Wenn
wir von dieser Haltung ausgehen, so wissen wir auch, was von der Kath. Weltkirche
im Jahr 2014 zu erwarten ist. In Rom geht im Oktober eine Synode zu Ende, die
eine Wende in der bisherigen Kirchenpolitik der Kath. Weltkirche hätte bringen
können. Doch wie so oft – Chance vertan.
Wie
die Deutsche Welle am 18.10.14 mitteilt, konnte die Synode in Rom für Texte zur
Homosexualität und dem Umgang mit geschiedenen Paaren keine Mehrheiten finden. Was man
von Debatten zu halten hat zeigt sich am deutlichsten in gewählten Formulierungen, wie denen, dass Homosexuellen mit Mitleid
begegnet werden soll. Mitleid und das damit verbundene Almosenwesen entstammen aus dem Mittelalter.
Zeigt die Weltkirche also, auf welcher Stufe Ihre eigenen wahren inneren Prozesse ablaufen
– bewegt sich der innerkirchliche Diskurs auf der Stufe des Mittelalters?
Im
21. Jahrhundert leben und eine mittelalterliche Haltung vor sich her tragen. In
einem Zeitalter der Inklusion und der Forderung der Teilhabe, haben
mittelalterliche Begrifflichkeiten wie „Mitleid“ in solchen Kontexten nichts zu
suchen. Die Formulierung „Mitleid“ stellt ein „Obrigkeitsdenken“ nach dem Motto
„Wir die Guten werden Euch arme Sünder schon retten“ dar. Die Weltkirche
vergisst hierbei gänzlich, dass nicht Sie zu entscheiden hat wie die Menschen
leben, sondern die Menschen entscheidet selbst wie sie leben. Die Kirche kann Menschen an den Orten und den Plätzen an denen sie leben assistieren und
unterstützen. Wichtig jedoch ist auch ein respektvoller Umgang und hierzu
gehört an erster Stelle der Verzicht auf Formulierung wie z.B. „Mitleid mit
Homosexuellen“ zu äußeren.
Die
Weltkirche muss in einer aufgeklärten Welt irgendwann verstehen, dass Glaube
unabhängig von Institutionen erfolgt. Institutionen bilden einen möglichen
Rahmen – nicht mehr und nicht weniger.
Vielleicht
sollte die Weltkirche anstelle „Mitleid mit Homosexuellen“ zu propagieren sich lieber
mit sich selbst und den eigenen Vorfällen und Krisen beschäftigen und das
ausgesprochen Mitleid einfach mit sich selbst haben. Damit hätte sie genug zu
tun.
Zurück Formulierungen, die die weltfremde der Weltkirche aufzeigen:
…eine gleichgeschlechtliche
Lebensgemeinschaften soll nicht mit einer Ehe gleichgesetzt werden dürften. Weiter
heißt es: Homosexuellen soll mit
"Achtung, Mitleid und Takt" begegnen werden…
…die Zulassung wiederverheirateter
Geschiedener zur Kommunion unter bestimmten Voraussetzungen weiter geprüft
werden solle…
"Wie
wirklich ist die Wirklichkeit" - lautet ein Buch von Paul Watzlawick.
Betrachtet man die Sprache nach der aktuellen Synode so kann man feststellen,
dass die Wirklichkeit der Weltkirche weit weg von Inklusion, Akzeptanz, Toleranz,
Respekt und der Hinwendung zu allen Menschen ist. Vielmehr ist erkennbar, dass
die Weltkirche sich wohl in Nischen zurückzuziehen scheint und sich hinter der
vergangene noch im vom Mittelalter geprägten Welt verstecken möchte.
Einige ausgewählte
Links:
http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/18/die_synodenbotschaft_in_einer_arbeits%C3%BCbersetzung/ted-831793
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