Sonntag, 23. Juni 2013

EKD erarbeitet Orientierungshilfe für Familie – Kath. Kirche kritisiert

Die EKD stellte am 19.06.13 ihre Orientierungshilfe für Familien vor. Der Text trägt den Titel „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit – Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“.

„Die Vorsitzende der Ad-hoc-Kommission des Rates der EKD, die ehemalige Bundesministerin Christine Bergmann (Berlin), sagte anlässlich der Vorstellung in Berlin:
Wo Menschen auf Dauer und im Zusammenhang der Generationen Verantwortung füreinander übernehmen, sollten sie Unterstützung in Kirche, Staat und Gesellschaft erfahren. Dabei darf die Form, in der Familie und Partnerschaft gelebt werden, nicht ausschlaggebend sein“.
Dabei, so Bergmann, gehe es nicht nur um „Anpassung an neue Familienwirklichkeiten“, sondern: „ Es geht darum, das Versprechen der Freiheit und Gleichheit aller Menschen ernst zu nehmen und Gerechtigkeit auch in der Familie umzusetzen.“

Die Änderung der Geschlechterrollen, die in den letzten Jahrzehnten auch rechtlich fixiert worden sei, habe, so Bergmann, genauso wie die wachsende Anerkennung der eigenständigen Rechte von Kindern erheblichen Einfluss auf das familiäre Zusammenleben. Bergmann: „Chancengleichheit und Fairness innerhalb der Familie sind ein entscheidender Wert. Das Leitbild der partnerschaftlichen Familie sollte der Maßstab für kirchliches Handeln bei der Unterstützung von Familien sein.“
Volltext und Erläuterung der Orientierungshilfe: http://www.ekd.de/EKD-Texte/orientierungshilfe-familie/index.html


Dieser für christliche Verhältnisse offene Dialog und die liberale Positionierung hat Reaktionen nicht auf sich warten lassen. Für die kath. Kirche übernimmt der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst (Vorsitzender der Familienkommission der Deutschen Bischofskonferenz) die Kommentierung.

So titelt u.a. die Pressemitteilung vom 20.06.13 des Bistums Limburg wie folgt:
„Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wirft der evangelischen Kirche eine «Relativierung» der lebenslangen Ehe vor. Die neue «Orientierungshilfe» des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zeige, dass die Überzeugungen der beiden Kirchen hier «offensichtlich immer weiter auseinander» lägen, sagte Tebartz-van Elst in einem Interview.

Radio Vatikan stellt in seiner Online Ausgabe vom 20.06.13 fest:

„Die katholische Kirche vertrete die Überzeugung, dass die Ehe zwischen Mann und Frau ein Sakrament sei. „Ehefrau und Ehemann in ihrer sakramentalen Gemeinschaft bilden in ihrer Liebe den Bund Gottes mit den Menschen ab“, so der Bischof. Das drücke sich auch darin aus, dass diese Gemeinschaft auf Nachkommenschaft hin offen sei.“

Weiter führt Radio Vatikan aus:
„Es ist für unsere Gesellschaft von großer Bedeutung, dass Ehe und Familie gestützt werden - gerade auch im Sinne einer Ermutigung und Unterstützung zur lebenslangen Treue», erklärte der Limburger Bischof. Christlich gelebte Ehe und Familie würden „offensichtlich immer mehr zu einem kontrastierenden Lebensentwurf“. Das sei in der frühen Kirche ähnlich gewesen und habe ihr eine missionarische Anziehungskraft gegeben.

vgl. Internetauftritt Radio Vatikan:

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