Mittwoch, 6. August 2014

2. Treffen „Saar – Historie“ des DBSH

Auf den Spuren der Sozialen Arbeit im Saarland sind Dr. Claudia Wiotte-Franz und Michael Leinenbach (beide DBSH Landesverband Saar) seit Mai 2014 unterwegs. Am  28.07.14 fand das zweite Treffen zwecks Sichtung und Archivierung statt. Zur Zeit konnten die Bereiche „Organsitzungen“, „DBS Landesgruppe Saar“ sowie „Öffentlichkeitsarbeit“ (u.a. der „Spickzettel“) eingerichtet werden.

Die besondere Situation des Saarlandes in der deutschen Geschichte zeigen auch historische Unterschiede zum Bundesverband.

Bereits 1920 bis 1935 war das „Saargebiet“ (so der damalige Name) unter der Verwaltung des Völkerbundes und hatte auch hier eine eigene Entwicklung.

Auch in den Jahren zwischen 1947 und 1957, als das Saarland autonom war, wurde die Soziale Arbeit entsprechend geprägt.

Nach jetziger Kenntnis bestand in der Zeit des autonomen Saarlandes (1947 bis 1957) ein eigener Verband der „Saarländischen Sozialarbeiter“ („Berufsverband saarländischer Fürsorgerinnen e.V.“), der dann nach dem Anschluss des Saarlandes an die Bundesrepublik in den DBS („Deutscher Berufsverband für Sozialarbeiter“) eintrat.

Die im Jahr 1987 durchgeführte 30 Jahrfeier der DBS Landesgruppe Saar hatte jedoch die Vorgängerverbände (so auch den Saarländischen Berufsverband für Fürsorgerinnen) nicht berücksichtigt und die reine Zeit der Entstehung des DBS Landesverband Saar bedacht. Es wird spannend sein – gerade auch durch die besondere Historie des Saarlandes - welche weiteren Unterschiede noch auftauchen werden.

Blickt man in der Historie weiter zurück so sind weitere Erkenntnisse zu finden, die jedoch keine direkte Verbindung zur verbandlichen Arbeit haben.

Auf katholischer Seite wurde zum Beispiel in Saarlouis Pionierarbeit in der Pädagogik der Kindheit (Elementarpädagogik) geleistet. So übernahmen 1810 die Borromäerinnen die Schule für Mädchen (Schule mit zwei Klassen: jeweils eine Klasse für Mädchen (mit Schulgeld) sowie eine Klasse für arme Mädchen-Elementarbereich) und leisteten wichtige Pionierarbeit in der Elementarpädagogik. Im Jahr 1883 wurde die vom Kath. Frauenverein 1882 gegründete Kleinkinderverwahrschule mit 60 bis 70 Kinder von den Borromäerinnen übernommen. (1)

Um in der Forschung weiter zu kommen werden dringend Unterlagen der Vorgängerverbände sowie den Fürsorgerinnen im Saarland benötigt. Wir würden uns freuen entsprechende Unterlagen erhalten zu können.
 
(1)    vgl.: Der Kindergarten – Handbuch für die Praxis in drei Bänden / Hg.: Heribert Mörsberger, Erna Moskal und Elsegret Pflug / Bd. 1, Der Kindergarten in der Gesellschaft, Freiburg 1978, Seite 203


Kontakt:

Michael Leinenbach
Wasserwerkstraße 32
66740 Saarlouis



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Foto: Frau Dr. Wiotte-Franz

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