Sonntag, 29. September 2024

Menschen, nicht eine überholte Versäulung der Sozialgesetze, müssen im Mittelpunkt des politischen und gesellschaftlichen Handelns stehen

 Wir müssen im Sozialen dicke Bretter bohren

 -  Menschen, nicht eine überholte Versäulung der Sozialgesetze, müssen im
Mittelpunkt des politischen und gesellschaftlichen Handelns stehen -

Am Donnerstag, 26. September 2024, fand in der AWO-Begegnungsstätte auf Einladung von Michael Leinenbach (ASG Saar Vorsitzender) das ASG Gespräch zum Thema "Lebenssituation von älter werdenden Menschen in ambulanten und stationären Zusammenhängen" statt. Hintergrund des Gespräches ist die Situation, dass die Babyboomer in Rente gehen und somit 30 % der Gesellschaft in Rente gehen, was den Arbeitsmarkt belaste. Da diese entsprechend der nicht kompensiert werden können bedeutet das gleichzeitig eine Erhöhung in der Betreuung der Senioren*innen.

Zu Beginn zeigte Sevim Kaya-Karadag, MdL und Vertreterin der SPD-Landtagsfraktion, in ihrem Grußwort u.a. die aktuellen Prozesse und Projekte der Landesregierung, so die konzertierte Aktion Pflege und Saar Sixty Six auf.

Im folgenden Gespräch nahmen unter der Moderation von Michael Leinenbach u.a. Michael Keck, (Verband der Ersatzkassen e.V, Vorsitzender von PuGiS e.V.), Andreas Jodko (AWO-Landesgeschäftsführer),.Tobias Raab (Beigeordneter - Dezernent für Wirtschaft, Soziales und Digitalisierung LHS) sowie Bernward Hellmanns (Geschäftsführer der Caritas-Landeskonferenz für das Saarland) teil.

Welche Aufgaben kommen auf uns als Gesellschaft zu, welche Barrieren im Handeln blockieren unser Handeln, wie kann ambulant und stationär besser gedacht werden?  Dies sind nur einige Themen, die im Gespräch aufgegriffen wurden. Bernward Hellmanns stellte das Netzwerk Alter und Pflege der Kollegen*innen aus Baden-Württemberg vor, das sich dieser Thematik annimmt. Aus dem Plenum wurden Praxisbeispiel eingebracht, so dass sich die Debatte nicht rein über Theorie, sondern auch um Praxis drehte.



Als wichtige Erkenntnisse des Gesprächs können angesehen werden:

*   die Versäulung des deutschen Sozial- und Gesundheitssektors durch die diversen Sozialgesetzbücher, bildet Barrieren und verhindert teils notwendige für die Menschen,

*   So lange die Versäulung der Sozialgesetzbücher vorliegt, bedarf es in allen Ebenen Case Manager*innen,

*   innerhalb der Systeme, Verbände und Organisationen müssen zwischen den versäumten Bereichen Gespräche geführt werden

*   der Blick auf die Sozialräume muss verstärkt und die Dienste vor Ort vernetzt werden,

*   die starre und auf das jeweilige fachliche Spezialisierung muss in die Arbeit von interdisziplinären Teams einmünden,

*  

eine vorherrschende Verhinderungsbürokratie muss abgebaut werden, der Mensch, nicht die Säulen bzw. die Bürokratie, muss wieder in den Mittelpunkt gestellt werden,

*   die Ausbildung muss sich der Situation anpassen, dass Menschen, die in die Gesundheits- und Sozialberufe eintreten, häufig über weniger Kompetenzen verfügen. Grundsätzlich sollten die Ausbildung und die Ausbildungsstätten reformiert werden,

*   Sozial- und Gesundheitsberufe sollten eine
positive Konnotation erhalten und politisch aufgewertet werden,

*   Arbeitsmigration bedarf eines entsprechenden Integrationskonzeptes, das die kulturellen Unterschiede berücksichtigt und entsprechend darauf reagiert,

*  Teilhabe muss entsprechend der Behindertenrechtskommission (BRK) – in der Definition von Behinderung, heißt Barrieren in der Gesellschaft abbauen - weiter ausgebaut werden.


Wir appellieren daher an Politik und Verbände, sich dem Thema „Versäulung“ in der Sozialgesetzgebung und die dadurch entstehende Bürokratisierung anzunehmen und Reformen zu diskutieren. Aufgrund der gesellschaftlichen Situation des Eintretens der Babyboomer in den Ruhestand ist ein Bewahren des Jetzigen der Beginn in eine Versorgungslandschaft, die katastrophal werden wird.  


Handeln ist notwendig!!

 -  Menschen, nicht eine überholte Versäulung der Sozialgesetze, müssen im Mittelpunkt des politischen und gesellschaftlichen Handelns stehen -

 

Saarlouis, 29.09.2024

 

Michael Leinenbach

Vorsitzender ASG Saar

Dienstag, 3. September 2024

Lösungsansätze gegen die vielen Facetten der Armut

Ende August 2024 veranstaltete die Saarländische Armutskonferenz (SAK) e.V. mit ihren Kooperationspartner*innen der AWO-Saar sowie dem DBSH LV Saar eine Fachveranstaltung unter dem Thema „Strategien gegen Armut im Gemeinwesen / Quartier / Sozialraum“, im Veranstaltungsraum der AWO in Saarbrücken. Geladen wurden unter anderem Expert_innen aus Politik, Wohlfahrtsverbänden und Gesellschaft. Ziel der Veranstaltung war es, verschiedene Ansätze zur Bekämpfung von Armut zu beleuchten und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. 


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