Wir müssen im Sozialen dicke Bretter bohren
Mittelpunkt des politischen und gesellschaftlichen
Handelns stehen -
Am Donnerstag, 26. September 2024, fand in der AWO-Begegnungsstätte auf Einladung von Michael Leinenbach (ASG Saar Vorsitzender) das ASG Gespräch zum Thema "Lebenssituation von älter werdenden Menschen in ambulanten und stationären Zusammenhängen" statt. Hintergrund des Gespräches ist die Situation, dass die Babyboomer in Rente gehen und somit 30 % der Gesellschaft in Rente gehen, was den Arbeitsmarkt belaste. Da diese entsprechend der nicht kompensiert werden können bedeutet das gleichzeitig eine Erhöhung in der Betreuung der Senioren*innen.
Zu Beginn zeigte Sevim Kaya-Karadag, MdL und Vertreterin der SPD-Landtagsfraktion, in ihrem Grußwort u.a. die aktuellen Prozesse und Projekte der Landesregierung, so die konzertierte Aktion Pflege und Saar Sixty Six auf.
Im folgenden Gespräch nahmen unter der Moderation von Michael Leinenbach u.a. Michael Keck, (Verband der Ersatzkassen e.V, Vorsitzender von PuGiS e.V.), Andreas Jodko (AWO-Landesgeschäftsführer),.Tobias Raab (Beigeordneter - Dezernent für Wirtschaft, Soziales und Digitalisierung LHS) sowie Bernward Hellmanns (Geschäftsführer der Caritas-Landeskonferenz für das Saarland) teil.
Welche Aufgaben kommen auf uns als Gesellschaft zu, welche Barrieren im Handeln blockieren unser Handeln, wie kann ambulant und stationär besser gedacht werden? Dies sind nur einige Themen, die im Gespräch aufgegriffen wurden. Bernward Hellmanns stellte das Netzwerk Alter und Pflege der Kollegen*innen aus Baden-Württemberg vor, das sich dieser Thematik annimmt. Aus dem Plenum wurden Praxisbeispiel eingebracht, so dass sich die Debatte nicht rein über Theorie, sondern auch um Praxis drehte.Als wichtige Erkenntnisse des Gesprächs können angesehen werden:
*
die Versäulung des deutschen Sozial- und Gesundheitssektors
durch die diversen Sozialgesetzbücher, bildet Barrieren und verhindert teils
notwendige für die Menschen,
*
So lange die Versäulung der Sozialgesetzbücher vorliegt,
bedarf es in allen Ebenen Case Manager*innen,
*
innerhalb der Systeme, Verbände und Organisationen müssen
zwischen den versäumten Bereichen Gespräche geführt werden
*
der Blick auf die Sozialräume muss verstärkt und die
Dienste vor Ort vernetzt werden,
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die
starre und auf das jeweilige fachliche Spezialisierung muss in die Arbeit von
interdisziplinären Teams einmünden,
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eine vorherrschende Verhinderungsbürokratie muss abgebaut werden, der Mensch, nicht die Säulen bzw. die Bürokratie, muss wieder in den Mittelpunkt gestellt werden,*
Sozial- und Gesundheitsberufe sollten eine
positive
Konnotation erhalten und politisch aufgewertet werden,
*
Arbeitsmigration bedarf eines entsprechenden
Integrationskonzeptes, das die kulturellen Unterschiede berücksichtigt und
entsprechend darauf reagiert,
* Teilhabe muss entsprechend der Behindertenrechtskommission (BRK) – in der Definition von Behinderung, heißt Barrieren in der Gesellschaft abbauen - weiter ausgebaut werden.
Wir appellieren daher an Politik und
Verbände, sich dem Thema „Versäulung“ in der Sozialgesetzgebung und die dadurch
entstehende Bürokratisierung anzunehmen und Reformen zu diskutieren. Aufgrund
der gesellschaftlichen Situation des Eintretens der Babyboomer in den Ruhestand
ist ein Bewahren des Jetzigen der Beginn in eine Versorgungslandschaft, die
katastrophal werden wird.
Saarlouis,
29.09.2024
Michael
Leinenbach
Vorsitzender
ASG Saar
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