Ein Kommentar
Zurzeit lesen und sehen wir täglich die unterschiedlichsten Berichterstattungen über Demonstrationen in unterschiedlichen Ländern. Europa lehnt sich zurück, betrachtet und kommentiert. Wie sieht es aber in Europa aus?
Exemplarisch
für viele Länder in Europa wird ein ein Blick nach Russland geworfen wgeworfen.
Wohin bewegt sich Russland?
Die Russische Föderation gehört dem mit 47 Staaten gebildeten Europarat an. Einer Institution, die sich Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit auf die Fahne schreibt und diese Werte propagiert. http://www.coe.int/aboutcoe/index.asp?Lang=de
Die Russische Föderation gehört dem mit 47 Staaten gebildeten Europarat an. Einer Institution, die sich Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit auf die Fahne schreibt und diese Werte propagiert. http://www.coe.int/aboutcoe/index.asp?Lang=de
Was
bedeuten nun diese Werte, diese Vereinbarungen, wenn innerhalb des Europarates
von Ländern Gesetze erlassen werden können, die im Kern dem Vertragswesen
widersprechen? Betrachten wir exemplarisch die Vorgänge in der Russischen
Föderation und schauen konkret auf die dort neu erlassenen Gesetze. Über die Situation in Ungarn wurde bereits eine
Stellungnahme erarbeitet. http://www.dbsh.de/fileadmin/downloads/DBSH_Ungarn.pdf
In
der Russischen Föderation wurden die folgenden Gesetze verabschiedet bzw. auf
den Weg gebracht:
·
Agentengesetz (bereits 2012)
·
Verschärfung des Versammlungsgesetzes
·
Gesetz, das die „Propaganda von
nicht-traditionellen Beziehungen gegenüber Minderjährigen“ unter Strafe stellt
(hierzu hatte der DBSH bereits eine Erklärung verfasst: http://www.dbsh.de/fileadmin/downloads/Erklärung_Russland_HomosexualitätJDBSH.pdf
(hierzu hatte der DBSH bereits eine Erklärung verfasst: http://www.dbsh.de/fileadmin/downloads/Erklärung_Russland_HomosexualitätJDBSH.pdf
·
Blasphemiegesetz
Bei der Betrachtung
der unterschiedlichen Gesetze kann festgestellt werden, dass von Gesetz zu
Gesetz die freie Meinungsbildung, die persönliche Entwicklung bzw. auch die
freie Meinungsbildung eingeschränkt wird.
Europa würde es gut
stehen, bevor nur der Finger gegenüber unterschiedlichsten nicht europäischen
Länder gehoben wird, auch seine eigenen Hausaufgaben zu tätigen und die innereuropäischen
Tendenzen des Demokratieabbaus zu thematisieren und rechtstaatlich zu agieren.
Der Sozialen Arbeit
als Menschenrechtsprofession kommt hierbei eine besondere Rolle zu. Wir müssen unsere Kolleginnen und Kollegen unterstützen und insgesamt ein waches Auge auf die Entwicklungen in Europa werfen. Solidarität in unterschiedlichster Form ist gefordert.
Für
die genauere Betrachtung der Gesetze wird eine Presseschau hinzu gezogen.
Bereits 2012 wurde
das „Agentengesetz“ in Kraft gesetzt. Die Quelle Focus online vom 21.07.2012 berichtet
hierzu:
„Das Gesetz sieht vor, dass sich vom Ausland
unterstützte Organisationen speziell beim Justizministerium registrieren lassen
müssen. Sie müssen zudem regelmäßig Rechenschaftsberichte vorlegen. Kommen die
Organisationen dem nicht nach, können sie ohne Gerichtsurteil für ein halbes
Jahr verboten werden. Privatleute müssen mit einer bis zu dreijährigen
Gefängnisstrafe
rechnen. …… Schwere Zeiten für Menschenrechtsorganisationen und
Regierungskritiker in Russland…..“
Verschärfung des
Versammlungsgesetzes
Die
Quelle Zeit online vom 06.06.13
berichtet hierzu:
„Das Parlament beschloss eine
drastische Verschärfung des Versammlungsgesetzes….. Als Verstöße gelten etwa
Störungen im Straßenverkehr oder auch das Tragen von Masken. Das Gesetz sieht
Höchststrafen von 300.000 Rubel (7.100 Euro) oder 200 Stunden gemeinnützige
Arbeit für Privatpersonen und bis zu einer Million Rubel für Organisationen
vor.“
Gesetz,
dass Propaganda von nicht-traditionellen sexuellen Beziehungen gegenüber
Minderjährigen" unter Strafe stellt
Die
Quelle Spiegel online vom 11.06.13
berichtet:
„Der Gesetzentwurf sieht hohe
Bußgelder vor: Bei Verstößen werden zwischen 100 und 11.700 Euro fällig - eine
enorme Summe, die etwa einem durchschnittlichen Jahresgehalt entspricht.“
Die Quelle Süddeutsche.de
vom 11.06.13 berichtet weiter:
„Wer Informationen
verbreitet, die bei Kindern und Jugendlichen "auf eine nicht traditionelle
sexuelle Einstellung abzielen", muss künftig bis zu eine Million Rubel
(etwa 25 000 Euro) Strafe zahlen. Betroffen ist auch die entsprechende
"Propaganda" durch Ausländer. Sie können festgenommen und des Landes
verwiesen werden. Hintergrund dürften Auftritte von Künstlern wie Madonna sein,
die sich bei Konzerten in Russland öffentlich für Schwule und Lesben eingesetzt
hat.“
Blasphemiegesetz
Die
Quelle Deutschlandradio -Nachrichten
- vom 11.06.2013 führt aus:
„Die Duma verabschiedete auch ein
Blasphemiegesetz. Gotteslästerung kann demnach mit einer Haftstrafe von bis zu
drei Jahren geahndet werden. Die Regierungspartei Geeintes Russland begründete
die Neuregelung mit einer Zunahme religiöser Verunglimpfungen nach dem Auftritt
der Punkband "Pussy Riot" in einer Moskauer Kirche.“
Die Quelle PresseCom
vom 06.06.13 erläutert weiter:
„Aktuell wird etwa im
Bereich der Religion diszipliniert. Ende Mai hat das Parlament in zweiter
Lesung ein Gesetz zum so genannten „Schutz der Gläubigen“ verabschiedet. Zwar
wurden Abschwächungen vorgenommen, sodass das Gesetz nicht nur die Orthodoxie
umfasst. Aber es werde durch seine Ungenauigkeiten zu immer „mehr willkürlichen
Urteilen“ führen, wie Alexander Werchowski vom Menschenrechtsrat des Kreml
warnt. So werden „öffentliche Aktionen, die eine offensichtliche Missachtung
der Gesellschaft ausdrücken und auf die Beleidigung religiöser Gefühle von Gläubigen
zielen“, fortan strafrechtlich – auch mit Lagerhaft – geahndet.“
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