Der
Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH) Landesverband Saar blickt mit Besorgnis auf die von der
Landesregierung geäußerten Sparmaßnahmen.
Wie die Ministerpräsidentin Annegret
Kramp-Karrenbauer in ihrem Sommerinterview am 31.07.13 in der Saarbrücker
Zeitung (SZ) mitteilt, benötigt das Land von Bund und den Ländern eine finanzielle Entlastung, um die Bewältigung der
gesetzlichen Pflichtaufgaben erreichen zu können.
Am
01.08.13 stellt Innen-Staatssekretär Georg Jungmann gegenüber der SZ fest, dass
Gesetzesänderungen im Rahmen des Kommunalen Selbstverwaltungsgesetzes (KSVG)
erfolgen müssen.
Überschuldete
Kommunen sollen zukünftig entscheiden können, ob sie mit den so genannten
„Freiwilligen Leistungen“ der kommunalen Haushalte Vereine bzw. Soziale
Projekte fördern oder z.B. Einrichtungen (wie z.B. ein Schwimmbad) aufrecht
erhalten.
Besonders
die Angebote der Sozialen Arbeit fallen oftmals bei Land, Kreis und Gemeinde/
Stadt unter den Vorbehalt der „Freiwilligen Leistungen“ und werden bereits
jetzt dem Spardiktat ausgesetzt.
Sozialhilfe,
Kinder- und Jugendhilfe muss auch weiterhin über die Pflichtaufgaben hinaus
Angebote vorhalten können. Gerade in einer Zeit, in der die Zahl der von Armut
betroffenen steigt, die Zahlen der Wohnungslosen (SZ 02.08.) sich erhöht,
Jugendliche eine immer größere Betreuung bedürfen (Koma saufen bei den
Jugendlichen steigt) muss in die Soziale Arbeit eher investiert werden als zu
kürzen. Gleichzeitig stellt die Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag
fest, dass der Demographische Wandel das Saarland besonders stark betrifft und
spezielle Angebote für Senioren und Seniorinnen eingerichtet werden müssen.
Der
DBSH Landesverband Saar fordert daher die Politik auf, sich sehr genau zu
überlegen wo der Rot Stift angesetzt wird, da am Ende der Bumerang wieder auf
die Staatskasse zurückkommt.
Kommunen
(Kreise und Gemeinden) werden sich langfristig überlegen müssen, ob sie die
bestehende soziale Infrastruktur wie Einrichtungen für Obdachlose,
Beratungseinrichtungen, Jugendzentren, Streetwork, Schoolworker,
Seniorenangebote usw. aus der Finanzierung nehmen und so „Soziale Wüsten“ vor
Ort produzieren.
Letztendlich
stellt sich die Frage der „Schuldenbremse“. Wird diese weiter in den Ländern
vorangetrieben bedeutet dies, dass es einen radikalen Abbau im Sozialen Sektor
geben wird. Wollen wir ein Soziales Saarland oder ein SPARLand SAARland?
Autoren:
Michael
Leinenbach (Bundesvorsitzender DBSH)
Anette Plewka (Landesvorsitzende DBSH Saar)
Weitere Informationen: www.dbsh-saar.de
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen